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egibt man sich von den offenen Wiesen in die Wälder der Grünlande, kann es einem geschehen, dass man in eine Gnômensiedlung gerät. Es mag sein, dass man selbst es nicht einmal bemerkt, die Gnôme jedoch werden es sicherlich nicht übersehen. Sie sind ein wachsames Volk, und ihre Streitlust steht der der Elfen in nichts nach, so dass es nicht verwundert, dass zwischen diesen beiden Arten ein ständiger Kampf herrscht - und wenn ein Mensch ihren Wohnungen zu nahe kommt, werden sie nicht zögern, auch gegen ein so viel größeres Wesen mit ihren Schwertern und Schleudern vorzugehen. Sie leben in Gruppen zusammen, die in etwa der Stärke der Elfenvölker entspricht - meist elf bis fünfzehn Familien. Im Gegensatz zu den Elfen ist nämlich die familiäre Bindung für einen Gnôm ausgesprochen wichtig. Eine Familie umfasst immer mehrere Generationen, Alte und ledige Verwandte gehören ebenso dazu wie Kinder und Enkel. All diese Gnôme bewohnen gemeinsam eine Höhlung unter Baumwurzeln. Aber nicht nur der familiäre Zusammenhalt bildet die Gemeinschaft, sondern es sind auch die gemeinsamen Tätigkeiten, die alle Familien miteinander verbinden. Jeder sorgt für jeden, das Alter wird mit Respekt und Ehrfurcht behandelt, und die Dinge des täglichen Lebens sind genauestens auf die einzelnen Glieder der Gruppe verteilt - vor allem den Geschlechtern, die für uns Menschen übrigens kaum voneinander zu unterscheiden sind, sind jeweils klar voneinander getrennte Aufgabenbereiche zugeordnet: Während die Gnôme in der Regel entweder Krieger und Jäger sind oder Sammler, kümmern sich die Gnôminnen um die Familie, ziehen die Kinder groß, sorgen für die Alten und Kranken und bereiten die Nahrung zu. Niemand zwingt sie dazu, es ist ihr freier Wille, so zu leben, wie sie es schon immer taten. Selten nur bricht ein Gnôm oder eine Gnômin aus diesem Schema aus, obwohl ihnen das keinerlei Nachteile bringen würde. Das Wort "Gnôm" kommt im Übrigen aus dem Altgnômischen, das heutigentags so gut wie gar nicht mehr gesprochen wird - die Menschensprache hat auch bei diesem Volk ihren Siegeszug längst beendet. |
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Ohne umzublättern schaust du noch einen Augenblick nachdenklich auf das Buch. So hast du dir Gnome bisher nicht vorgestellt. Wie groß diese Wesen wohl sind? Jetzt spürst du auf einmal, dass du auf nadeligem Waldboden sitzt, im Rücken einen rauhen Baumstamm. Langsam hebst du die Augen vom Buch - und siehst direkt in die gelben Augen einer großen grauen Raubkatze. Braun. Das ist wohl das Hauptmerkmal dieser seltsamen Winzlinge. Kurzes braunes Fell bedeckt ihren gesamten Körper außer der hellbraunen Haut an Gesicht, Brust und den Handinnenflächen und Fingern. Die Fellfarbe variiert von einem nur wenig dunkleren Ton als dem der Haut über rotbraun und beinahe olivfarben bis hin zu fast schwarz. Bei etlichen bedeckt eine dunkle Hose die ein wenig krummen, stämmigen Beine mit den breiten Füßen, ansonsten sind sie unbekleidet. Die breiten Schultern über dem kugeligen Bauch tragen einen runden Kopf mit einem runden Kinn, einer knubbeligen Nase und kleinen, schwarzen Knopfaugen. Sie sehen seltsam niedlich aus, doch zugleich auch ein wenig hässlich - und mit den Schwertern und Schleudern, die sie tragen, auch gefährlich. Der vorderste Gnôm hat sich über den Boden gebeugt und scheint etwas zu begutachten. An dieser Stelle hast du eben gesessen! Langsam wird dir wirklich mulmig zumute... Dir kommt eine Idee. Du ziehst im Zeitlupentempo das Buch hervor und schlägst es auf. Wenn du weiterliest, werden die Gnôme beim nächsten Aufblicken vielleicht verschwunden sein... |
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