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o wunderschön die Windlande auch sind, auf Dauer wird es dem an zivilisiertere Gegenden gewohnten Reisenden zu einsam werden. Um in menschliche oder nasdewínische Gesellschaft zu kommen, muss aber zunächst der den ganzen Kontinent durchtrennende Mittelkamm überquert werden. Flacher wird das Gebirge außer dort, wo es die Küsten berührt, nirgends. Hier im Norden wäre es an sich sogar empfehlenswert, auf den Silberfinger zuzureiten und direkt in seinem Schatten den Übergang zu der östlichen Hochebene anzugehen. Dem entgegen stehen allerdings die Bewohner der Wolfsplatte - selbst wenn es in naher Zukunft Frieden geben sollte, bezweifle ich, dass sich das bereits erläterte feindliche Verhalten der Nomaden zu Fremden wesentlich ändern wird. © Passstraße und Bild: Neyasha - Weltenbastler-Wichtelgeschenk 2006 Von hier aus folgt man der Straße nun zunächst bergab, dann über einen breiten Grat hinweg, bis man schließlich einen steilen Berghang erreicht, von dem aus man in der Tiefe einige kleine Seen in einem breiten Tal erkennen kann. An diesen Seen vorbei wandere man nun nach Südwesten, bis man die Quelle des Saphirflusses erreicht, deren tiefblaues Wasser ein becherförmiges Tal ausfüllt. Der Weg ist hier sehr nur mehr ein schmaler Steig am Felsen und mit großer Vorsicht zu begehen. Hat man dieses Hindernis aber überwunden, braucht man nur noch dem Fluss zu folgen und erreicht ohne größere Probleme die flacheren Ausläufer des Mittelkammes. Sobald man es für möglich hält, wende man sich nun nach Westen, bis man schließlich den Hoju-Nasar im Blick hat, mit 3809 Metern der zweithöchste Berg Noilas und mit der markanten Gletscherkappe auf seinem breiten Kamm von hier aus leicht zu erkennen. Er ist wörtlich der "Anlehn-Berg" von Belar, in seinem Schutz liegt der Berg, in dem die Herrschermine liegt. Einen Tagesmarsch zurück in die Berge hat man nun noch zu bewältigen, bevor man Belar erreicht.Einem einzelnen Wanderer gegenüber sind die Nasdewína durchaus gastfreundlich und wohlwollend gesinnt. Kann sich derjenige dann noch ein wenig in ihrer Sprache verständlich machen, stehen ihm meist die Tore der Mine offen. Allerdings sollte man sich an den Gedanken gewöhnen, dass gleichwohl jeder seiner Schritte genau beobachtet wird. Einige Bereiche der Mine, darunter vor allem die neben dem Haupttor existierenden Eingänge und den Garten von Belar, wird kein Fremder jemals zu Gesicht bekommen.
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Erwartungsvoll hebst du den Blick vom Buch. Tatsächlich, du befindest dich in einer riesigen, fensterlosen Halle, die offensichtlich aus dem hellen Felsen herausgeschlagen wurde. Oder nein - sie sieht eher gewachsen aus, die Decke ist unregelmäßig, an einigen Stellen tiefer als an anderen. Der Boden aber ist eben und glatt poliert. Das Ende der Höhle kannst du nicht ausmachen, so groß ist sie. Bis zur Decke ist der Fels behauen; schlanke, konkav dreieckige Pilaster ziehen sich hoch hinauf, von zierlichen Ranken umspielt, die sich auch über die freien Flächen ziehen und ein dekoratives Spiel mit den Felsschichtungen treiben. In regelmäßigen Abständen führen schmale Treppen nach oben, wo sich in teilweise zwei Etagen hohe Galerien öffnen. Am Boden, entlang der Wände, sind langgestreckte, niedrige Gebäude aus glänzend glatten, mit Reliefs und Ornamenten verzierten Steinen errichtet. Zwischen zweien davon sitzt du in einer dämmrigen Nische. "Nanu, großer Besuch... Wer seid Ihr? Und wie kommt Ihr hierher?" In einer Tür in dem Gebäude rechts von dir lehnt ein männlicher Nasdewín. Warmes Licht umfließt ihn von hinten, so dass du nicht viel von ihm erkennen kannst. |