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Tjanad

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at man sich lange genug in den Grünlanden aufgehalten, so folge man im tiefliegenden Tal des Grünlandstromes den breiten, mächtigen Wasserfluten flussaufwärts. Die Wege sind dort teilweise nicht sonderlich gut, aber doch besser als in der Ebene, wo man jederzeit mit einem undurchdringlichen Waldgebiet rechnen muss - oder aber, und das ist noch schlimmer, man gerät unversehens in eines der unzähligen Moore, die teilweise so tückisch unter einer Sicherheit vortäuschenden Pflanzendecke verborgen sind, dass man sie erst bemerkt, wenn man bereits bis zu den Waden eingesunken ist.
So empfiehlt es sich doch, den etwas beschwerlichen Pfad am Fluss entlang zu wählen, wo man in den ruhigeren Nebenarmen (die man allerdings auch immer wieder zu überqueren gezwungen ist) wohlschmeckende Fische angeln kann, wo keine wilden Tiere und nur wenige Sümpfe zu erwarten sind, wo man zwar der allgegenwärtigen Mückenplage nicht entgeht, aber zumindest den Weg nicht verlieren kann, der den Reisenden schließlich bis zu den ersten Ausläufern des Mittelkammes führt.
Hier wende man sich nach Norden, das beeindruckende Bergmassiv immer zur Rechten, bis man einen größeren Fluss erreicht, dessen Wasser einen blaugrünen Farbton zeigt. Dies ist der Hadweb-Alis, der Blaufluss, und schon an diesem Namen erkennt man, dass man sich nun im Nasdewíngebiet befindet. Man folge ihm ins Gebirge und lenke seine Schritte erst dann wieder nach Norden, wenn der Gletscher, dem er entspringt, sichtbar wird. Nach etwa drei Stunden ist dann endlich Tjanad, die westliche Nasdewínmine, erreicht.

Ob man allerdings weiter als bis in die große, unbehauene Höhle, die den Eingang zur Mine darstellt, eingelassen wird, ist mehr als fraglich. Die Nasdewína sind zu Recht ein misstrauisches Volk geworden, ganz besonders gegenüber Menschen - man kann es ihnen nach den Geschehnissen der Bergkriege auch nicht verdenken. Für viele Reisende wird darum alles, was sie von Tjanads Baukunst sehen werden, das große Eingangstor im hinteren Teil der Höhle sein. Es ist ganz im Stile der Erdzeit erbaut und verwächst daher so sehr mit dem unbearbeiteten Stein, der es umgibt, dass man den Übergang kaum wahrnehmen kann. Zu beiden Seiten scheinen arbeitende Nasdewína aus dem Gestein hervorzubrechen, und auf den schlichten metallenen Türflügeln kann man den alten Wahlspruch der Nasdewína lesen: "Sjachad nh mewis a'djur i'dewen dshal" - "Liebe und Schönheit seien das Ziel des Lebens".

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