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ie Sprache der Nasdewína (der Name leitet sich im Übrigen ursprünglich aus "Nasar-dewinelo" = Berggeborener und "tal" = sprechen her) ist, obwohl sie lebendig ist und weiterhin von ihnen gesprochen wird, eine Sprache der Geschichte - denn nur in der Bibliothek von Belar findet sich die gesamte Geschichte Noilas, und vor allem die Aufzeichnungen aus der Ersten Zeit sind vollständig im Nasdewíntal geschrieben. Dieses Umstandes sind sich die Nasdewína auch durchaus bewusst, und sie sind mit Recht stolz darauf. Es ist also für jeden, der sich mit der Geschichte aller Völker Noilas beschäftigen möchte, unerlässlich, die Kindlingsprache zu lernen - zumal man auch ohne zumindest rudimentäre Kenntnisse des Idioms nicht in die Nasdewínminen und erst recht nicht in die Bibliothek von Belar eingelassen werden wird...
Alphabet & Schrift Nasdewíntal wird vertikal aufgeschrieben. Man beginnt in der linken oberen Ecke des Dokumentes, die einzelnen Buchstaben werden durch die oben zu sehenden kleinen Schlaufen voneinander getrennt. Zwei solcher Schlaufen bedeuten ein zusammengesetztes Wort, wie es in unserer Schrift der Bindestrich bedeuten würde (Bsp.: Nasar-donjash - Berg-Familienoberhaupt, ihr Herrscher), während Worte durch Absetzen gekennzeichnet werden. Ein solches Zeichen bedeutet einen abgetrennten, aber zum Satz zugehörigen zweiten Hauptsatz oder Nebensatz, den Beginn eines neuen Satzes. Ein Absatz wird aus Gründen der Sparsamkeit meist mit diesem Zeichen angedeutet, nicht mit dem Beginn einer neuen Zeile. am Satzanfang und -ende zeigt wörtliche Rede an, einen Fragesatz.
Aussprache h wird immer gesprochen, auch am Wortende Betonung: letzte Silbe bei zweisilbigen, zweite bei mehrsilbigen Wörtern (Ausnahme: die Zahlen, bei denen immer die letzte Silbe betont wird). Wenn die Betonung anders ist, wird das durch die Betonungszeichen im Schriftbild deutlich.
Grammatik Deklination: Es gibt drei Fälle - Ladanfo, Bandjur und Negiwur.
Achtung - der Fall kann die Bedeutung verschieben: E'nuf lota - Ich bitte ihn; A'nuf lota - Ich bitte für ihn! Mehrzahl:angehängtes a - Uriua, Genbaha (Steine, Feste) Konjugation: sinil (Infinitiv und Imperativ) - weben behel - fürchten dshal - sein Endung -o für Passiv - behefrio: sie werden gefürchtet Vergangenheit: vorgesetztes mje - mje dsha: ich war. Vorvergangenheit: mjemje Zukunft: vorgesetztes gjo - gjo dewinef: sie wird gebären. Futur II: gjomje Partizip: an den Stamm des Verbes angehängtes -ne - sinine (webend) Konjunktiv/ Konditional: vorgesetztes haj - haj sini: ich würde weben. Vergangenheit: hajmje, Zukunft: hajgjo Personalpronomen: nu (ich/ mein/ mir/ mich) durch/ mit/ wegen, Ortsangaben:
Adjektive: Endung -web, das Adjektiv steht immer vor dem Substantiv und wird mit ihm verändert - Nasdewín a'meweba a'Agalama sinif.: Der Nasdewín webt schöne Teppiche. Satzbau: Subjekt vor Objekt (Ladanfo vor Bandjur, Negiwur nach Zuordnung) vor Prädikat - Bsp.: Nasdewín a'Agalam e'nu sinif. Genbah meweb dshaf. (Der Nasdewín webt uns einen Teppich. Das Fest ist schön.) Relativsätze: gibt es nicht, sie werden durch das Partizip ausgedrückt - Bsp.: Agalam a'Nasdewíndar mje sinineo meweb dshaf. (Der Teppich, der von dem Nasdewín gewebt wurde, ist schön. - wörtlich: Der Teppich durch den Nasdewín webend gewesen worden (o.ä.) schön ist.) Verneinung: sde nach Subjekt am Satzanfang - Bsp.: Titaja sde mje njochefrio. Titaja mje sjechafrio nh sde mje njochefrio. (Die Könige wurden nicht gefürchtet. Die Könige wurden geliebt und nicht gefürchtet.)
Ein Beispiel aus der Bibliothek von Belar |