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Trutz - Stadt des Königs

 

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ähert man sich endlich Trutz, wird man als erstes vermutlich weniger die Stadt als den Fluss wahrnehmen. Der Krafte ist zwar um ein weniges schmaler als der Grünlandstrom, dafür hat er aber auch mehr Macht. Er schießt sehr schnell durch sein felsiges Bett. Bei Trutz, das in einer Schleife des großen Flusses liegt, ist seine Wildheit zwar schon etwas gemäßigt, eine Bootsfahrt erfordert aber immer noch großes Geschick und genügend Wissen über Stromschnellen und Strudel, die sich an vielen Stellen finden. In der Mitte des Flusses hat man kaum eine Möglichkeit, sich gegen die starke Strömung zu wehren, die einen weit nach Süden trägt, bevor man sich ans Ufer zurückarbeiten kann. Der einzige Übergang in der Nähe ist die große, aus fünf großen Bögen gebaute Brücke im Norden der Stadt, auf beiden Seiten durch eine starke, wenn auch veraltete Rondellbefestigung gesichert, in denen auch in Friedenszeiten jeweils eine Streife Krieger Wache hält.

Trutz ist als Stadt des Königs und Zentrum des Staates ganz natürlich die größte Stadt Noilas. Zur Zeit hat sie etwa 70.500 Einwohner.
Sie wurde ab 349 angelegt, vom ersten König Sturmgeher als geplante Hauptstadt des neuen Reiches. Schon gleich zu Anfang befestigte man die Stadt, vor allem auf der flussabgewandten Seite, mit starken Mauern und Türmen. In den Folgejahren wuchs sie rasant, so dass der ummauerte Bereich immer wieder erneuert werden musste. Als sich irgendwann die Stadt über die ganze Schleife des Krafte ausgedehnt hatte, wurden die anfangs noch regelmäßig und großzügig angelegten Straßenzüge und Plätze immer mehr zugebaut, so dass die Innenstadt heute ein Gewirr an kleinen Gassen und verwinkelten Höfen bildet.
Nach dem östlichen Stadtrand, der Landseite, zu wird die Bebauung etwas luftiger, trotzdem ist es nach wie vor angesehener, ein Haus in der Innenstadt zu bewohnen, egal wie klein und eng es ist. Die besten Häuser liegen allerdings um den Palastbezirk herum, hier wurden die freien Plätze nie so zugebaut wie in den Handwerkervierteln, so dass es auch kleine Gärten gibt und meist rund angelegte Plätze, die im Sommer als Treffpunkt der Bewohner dienen - selbstverständlich handelt es sich dabei ausschließlich um Obere.

Heute besteht die Befestigung natürlich nicht mehr aus Stadtmauern. Die Entwicklung der Kanone machte es ab 595 nötig, neue Rondelle zu bauen. Die Befestigung ging zu Lasten einiger Wohngebiete zum Fluss hin, was einen Bürgeraufstand verursachte, der vom damaligen König mit Härte niedergeschlagen wurde (siehe Menschengeschichte). Bereits 625 wurden diese neuen Rondelle wieder abgerissen und durch die praktikableren Bastionen ersetzt, die auch heute noch die Außenbezirke prägen.
Inzwischen wird im Übrigen auch dort der Raum knapp, so dass schon einige der großzügiger angelegten Straßenzüge abgerissen und kleiner und enger wieder aufgebaut wurden.

Das Zentrum der Stadt ist der Königspalast, ein riesiger Rundbau, dessen Kuppel im Jahr 711, zur Thronbesteigung Baumname Fernauges, durch einen hoch aufragenden Helm ersetzt wurde, so dass man heute den Palast schon von weitem sehen kann. Um den Palast mit seinen zahlreichen Apsiden herum liegen weite Gärten, die durch einen Ring von kleineren Gebäuden von der Stadt abgeschlossen werden. In diesen Häusern wohnen Krieger, die als Wächter des Palastbezirks ihre Lebensaufgabe haben.
Im Palast selber leben weit über 200 Menschen: Der König und seine Familie, die Minister mit ihren Angehörigen, eventuelle Günstlinge und Freunde der königlichen Familie, die Vertreter der Städte (jeweils drei dortige Beamte, die für zwei Jahre nach Trutz abgesandt werden) und die Dienerschaft in den Außenapsiden und dem Keller. Dazu kommen die jeweiligen Ministerialbeamten, die aber nicht im Palast wohnen, sondern nur zur Arbeit hierher kommen.

 

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