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inder werden zunächst mal einfach nach dem Vater oder der Mutter benannt - man setzt ein "Jung-" davor und fertig. Bei mehreren Kindern sagt man einfach "Zweijung-", "Dreijung-" etc. Oft bekommt das Kind dann von allein irgendeinen Spitznamen, mit dem es schließlich alle rufen. Am 20. Geburtstag setzt sich die Familie bzw. alle, die das Kind (das man bis dahin offiziell ist!) kennen zusammen und sucht einen Namen aus. Meistens dauert das nicht sehr lange, denn der Vater hat sich in der Regel schon vorher Gedanken darüber gemacht. Der Name spiegelt entweder eine besondere Charaktereigenschaft oder ein Talent wider, oder aber er spielt auf ein besonderes Ereignis an.
Beispiel: der Vater heißt Baumspäher, weil er von einem Baum aus das Heranrücken eines Heeres bemerkte und das Dorf vor einem unvorbereiteten Angriff bewahrte, die Mutter heißt Schlankgras (bei Frauen sagt der Name oft wenig über den Charakter aus, er muss nur gut klingen, um Heiratskandidaten nicht abzuschrecken). Beide tragen als Nachnamen den Namen des Vaters des Mannes.
Ein Sohn dieser Beiden würde nun als Kind Jungbaumspäher heißen, eine Tochter Jungschlankgras. Das Mädchen zeichnet sich nun aber durch besonderen Trotz aus, also wird es bald Trotzstirnchen genannt werden. Der Junge ist eher still, bekommt keinen Spitznamen. Trotzstirnchen wird später diesen Namen sicher nicht behalten, sondern etwa Stolzauge genannt werden. Als Nachnamen trägt sie den Namen ihres Vaters. Der ruhige Sohn interessiert sich für Astronomie, also heißt er schließlich Sternsucher Baumspäher. Der Name bleibt ihm sein Leben lang, er kann sich höchstens noch einen zweiten Namen zulegen, wenn er etwas Außergewöhnliches getan hat - vielleicht nennt man ihn als Wissenschaftler schließlich Sternsucher Doppelmond Baumspäher, weil er einen zweiten Mond bei einem Planeten entdeckt hat.
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