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oilanische Häuser sind früher reine Steinbauten gewesen. Auf dem Land gibt es heute noch einige der alten, gemauerten Kuppeln, die beim Bau keine weitere Stabilisierung der Statik benötigten, aber auch wenig Raum für das Leben und für Möbel bieten. Heute baut man gern mit Stahlträgern, die die Dachkonstruktionen tragen können. Wenn man sich das nicht leisten kann, kann man auch auf Pappe oder Hartgrasgeflecht zurückgreifen, das dann allerdings in gewissen Abständen erneuert werden muss.
Die Grundrisse der Häuser unterscheiden sich inzwischen in Stadt und Land beträchtlich. In den meisten Städten wird heutzutage nicht mehr rund gebaut, sondern rechteckig. Diese Modeerscheinung hat sich aus der Notwendigkeit in Trutz herausgebildet, wo der Siedlungsraum zum einen schon natürlich durch die Beuge des Krafte, zum anderen aber immer durch starke Stadtbefestigungen begrenzt ist. Auch Wissenburg hat das zweite Problem. Die Städte wachsen zu schnell, und solange keine technische Notwendigkeit besteht (wie der Rondell- und später Bastionsbau wegen der neuen Kanonen), muss eben Platz gespart werden. Auf dem Land dagegen hat man genug Platz, um flache Häuser zu bauen, die der Witterung möglichst wenig Angriffsfläche bieten - und dabei hat sich der Rundbau bisher den geraden Mauern gegenüber doch behaupten können.
Stadt
Trutz ist eng bebaut, darum sind die Häuser hier anders als in den kleineren Städten oft drei oder mehr Stockwerke hoch, einige dafür nur wenige Meter breit. Andere sind so breit wie zweieinhalb normale Häuser, dafür leben dann aber auch in jedem Stockwerk drei oder vier Familien, meist Dienstleister. Privathäuser können nur dann an die Kinder vererbt werden, wenn diese nicht im Stand absteigen. Dienstleister können keine eigenen Häuser besitzen, und es gehört sich auch für einen Handwerker nicht, das Haus eines Obern zu übernehmen. In diesem Fall geht das Haus an den Staat, der es weiterverkauft. Der Erbe bekommt eine nach Stand festgesetzte Abfindung, deren Höhe nichts mit der Größe oder dem Zustand des Hauses zu tun hat.
Es ist vor allem in den kleineren Städten durchaus möglich, neu zu bauen, prestigeträchtiger ist es allerdings trotz allem, in der Innenstadt zu wohnen - dafür nimmt man dann auch eventuelle Unbequemlichkeiten wie die geringere Größe in Kauf.
Die Raumaufteilung im Inneren der Häuser ist immer in zwei Bereiche unterteilt: dem häuslich-intimen, in dem sich die Frau und evtl. vorhandene Kinder aufhalten, und einen männlich-öffentlichen, den die Frau bzw. die Töchter nur zum Putzen betreten darf. Im männlichen Bereich werden Geschäfte abgewickelt, hier ist auch die Werkstatt bzw. das Arbeitszimmer, aber auch repräsentative, mit möglichst viel Holzausstattung (Kassettendecken, Möbel, Parkett...) aufgewertete Räume für Besuche, Clubsitzungen etc. finden sich hier.
Wenn Frauen sich besuchen (Nachbarinnen vor allem, aber auch die Verbindung zur Mutter und zu Schwestern wird gehalten, wenn sie nicht zu weit entfernt leben und der Ehemann einverstanden ist (und nicht z.B. seine Schwiegermutter nicht ausstehen kann)), sitzen sie in der Regel in der Küche zusammen - eigene Zimmer gibt es nicht.
In Obernhäusern, wo schließlich alles etwas großzügiger ist und wo außerdem in der Küche Dienstleister arbeiten, gibt es dann allerdings doch einen Frauenbereich für Besuche, der natürlich niemals prunkvoll, aber oft nichtsdestotrotz geschmackvoller und wohnlicher eingerichtet ist als die Besuchsräume der Männer. In großen Häusern gibt es oft mehrere Besuchsräume für Vater und Söhne, je nach Familiengröße sogar für jeden Sohn einen eigenen, wohingegen die Frauen meist alle gemeinsam einen Raum teilen müssen.
Land
Auf dem Land gibt es relativ oft noch die alten Rundbauten - je nach Größe des Hofes bzw. der Familie variiert der Grundriss von kreisförmig zu oval. Die Häuser der Bauern sind meist zweigeschossig - unter dem sehr tiefgezogenen Dach lagern die Vorräte an Korn und anderen Lebensmitteln, aber auch das Heu für das Vieh. Um die Häuser mit ihren kleinen Fenstern herum zieht sich meist noch eine kleine Galerie, die das Wetter von den Wänden abhält, darum herrscht im Inneren auch bei Sonnenschein ein dämmeriges Licht.
Ist das Haus groß genug, wird auch hier ein Männerbereich abgetrennt, der allerdings im Winter normalerweise nicht beheizt und darum kaum genutzt wird.
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